Kennen Sie den Unterschied zwischen Neozoen, Neophyten und Neobiota? Hier finden Sie alle Begriffe erläutert, die hinsichtlich der invasiven Neophyten verwendet und doch nicht immer richtig verstanden werden. Auch erfahren Sie, welche Begriffe verschieden verwendet werden:

Als Archäophyten bezeichnet man Pflanzenarten, die vor 1492 durch direkten oder indirekten menschlichen Einfluss in ein neues Gebiet eingeführt oder eingeschleppt wurden und sich dort selbständig etabliert haben. Im Gegensatz dazu bezeichnet man Pflanzen, die nach 1492 eingeführt wurden, als Neophyten.  Quelle: wikipedia

als eingeführte Neophyten werden Pflanzenarten bezeichnet, die absichtlich vom Menschen als Nutzpflanzen in neue Gebiete gebracht werden und dann verwildern, z. B. Nahrungspflanzen wie Topinambur, Zierpflanzen wie Goldrute oder Forstbäume wie die Späte Traubenkirsche.

als eingeschleppte Neophyten werden Pflanzenarten bezeichnet, die unabsichtlich vom Menschen in neue Gebiete gebracht werden, z. B. als “blinde Passagiere” auf Schiffen oder Eisenbahnen, oder durch Erdtransporte und als Saatgutverunreinigung. Eingeschleppt wurden z. B. das Kaktusmoos und das Schmalblättrige Greiskraut.

Als einheimisch oder heimisch werden Arten bezeichnet, die ein Gebiet ohne menschliches Zutun besiedeln oder in diesem entstanden sind. Man nennt diese Arten auch Indigene. Quelle: wikipedia
Laut Bundesnaturschutzgesetz wird eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart als heimisch bezeichnet „, die ihr Verbreitungsgebiet oder regelmäßiges Wanderungsgebiet ganz oder teilweise a) im Inland hat oder in geschichtlicher Zeit hatte oder b) auf natürliche Weise in das Inland ausdehnt. Als heimisch gilt eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart auch, wenn sich verwilderte oder durch menschlichen Einfluss eingebürgerte Tiere oder Pflanzen der betreffenden Art im Inland in freier Natur und ohne menschliche Hilfe über mehrere Generationen als Population erhalten.“ Quelle: Bundesnaturschutzgesetz

Arten gelten als etabliert, wenn sie über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahren mindestens zwei spontane Generationen in einem Gebiet hervorgebracht haben. Quelle: Kowarik 2010

FFH-Gebiete sind spezielle europäische Schutzgebiete. Sie wurden nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ausgewiesen und dienen dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen). FFH-Gebiete sind Bestandteil des Natura 2000-Netzwerkes. Quelle: wikipedia

Arten gelten als gebietsfremd, wenn sie mit direkter oder indirekter Unterstützung von Menschen in ein bestimmtes Gebiet gelangt sind. Quelle: Kowarik 2010
sinnverwandte Wörter: nicht-heimisch; Neobiota

Als gebietsheimisch werden Pflanzen bzw. Sippen bezeichnet, die aus Populationen einheimischer Sippen stammen, welche sich in einem bestimmten Naturraum über einen langen Zeitraum in vielen Generationsfolgen vermehrt haben und bei denen eine genetische Differenzierung gegenüber Populationen der gleichen Art in anderen Naturräumen anzunehmen ist.

Der Genotyp (griech. genos „Gattung, Geschlecht“ und typos „Abbild, Muster“) oder das Erbbild eines Organismus repräsentiert seine exakte genetische Ausstattung, also den individuellen Satz von Genen, den er im Zellkern in sich trägt und somit den morphologischen und physiologischen Phänotyp bestimmt. Quelle: wikipedia

Die Graue Liste enthält jene gebietsfremden Arten, für die bislang nur begründete Annahmen zur Invasivität vorliegen. Die Graue Liste wird in zwei Teillisten unterteilt: Die Graue Liste – Handlungsliste und die Graue Liste – Beobachtungsliste  Quelle: Essl 2008

Als invasiv werden Arten bezeichnet, deren Vorkommen außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets für die dort natürlich vorkommenden Ökosysteme, Biotope oder Arten ein erhebliches Gefährdungspotenzial darstellt. Quelle: Bundesnaturschutzgesetz 2009
Weiterführende Definitionen invasiver Arten schließen neben ökologischen Auswirkungen auch ökonomische Schäden sowie eine Beeinträchtigungen der menschlichen Gesundheit ein.
Aus der Perspektive der Wissenschaft hingegen werden alle Arten als invasiv bezeichnet, die in einem Gebiet nicht-heimisch sind, sich dort vermehren und ausbreiten. Dies ist für wissenschaftliche Fragestellungen durchaus sinnvoll (mehr dazu bei Kowarik 2010)

Neobiota (griech. neos „neu“; bios „Leben“) bezeichnet gebietsfremde biologische Arten, die einen geographischen Raum infolge direkter oder indirekter menschlicher Mitwirkung besiedeln, den sie ohne menschlichen Einfluss nicht hätten erreichen können. Quelle: wikipedia

Neophyten (griech. neos „neu“; phyton „Pflanze“) sind Pflanzen, die unter bewusster oder unbewusster, direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen nach 1492, dem Jahr der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, in ein Gebiet gelangt sind, in dem sie natürlicherweise vorher nicht vorkamen. Quelle: wikipedia

Als Neozoen bezeichnet man Tierarten, die unter bewusster oder unbewusster, direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen nach 1492, dem Jahr der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, in ein Gebiet gelangt sind, in dem sie natürlicherweise vorher nicht vorkamen.

Eine Population ist eine Gruppe von Individuen der gleichen Art. Diese sind aufgrund ihrer Entstehungsprozesse miteinander verbunden, bilden eine Fortpflanzungsgemeinschaft und sind zur gleichen Zeit in einem einheitlichen Areal zu finden. Quelle: wikipedia

Die Schwarze Liste enthält jene gebietsfremden Arten, die als invasiv gelten, da im jeweiligen Bezugsgebiet belegt ist, dass sie entweder heimische Arten direkt gefährden oder Lebensräume so verändern, dass dies (indirekt) heimische Arten gefährdet. Da Maßnahmen gegen diese Arten stark durch ihre biologischen Eigenschaften und Populationsgrößen bzw. die Größe des besiedelten Areals bestimmt werden, wird die Schwarze Liste in folgende Unterkategorien unterteilt: Schwarze Liste–Warnliste, Schwarze Liste–Aktionsliste, Schwarze Liste-Managementliste. Quelle: Essl 2008

Als unbeständig  werden Neophyten bezeichnet, die gelegentlich zerstreut auftreten, aber nicht etabliert sind.